Eine Zusammenfassung von Ulrike von Rohr
Unser erstes Webinar war für alle Beteiligten eine interessante Erfahrung und ein voller Erfolg.
15 Teilnehmende folgten gespannt den Ausführungen von Andreas Hettiger über das Thema „Sprachenpolitik für Hochschulen“. Natürlich war uns allein vorher klar, wie wichtig Sprache ist. Wir verstehen, dass wir eine Sprache brauchen, in der sich Menschen unterschiedlicher Herkunft verständigen können.
Die meisten von uns haben ihre Ausbildung an deutschen Einrichtungen absolviert und es war keine Frage, in welcher Sprache diese stattfinden würde. Natürlich in Deutsch.
Aber wie ist es in anderen Nationen, in denen Mehrsprachigkeit herrscht. Wer macht sich darüber im normalen Leben schon Gedanken?
Andreas Hettigers Clusterversuche sind sehr aufschlussreich und gelungen:
Länder mit einer einflussreichen Nationalsprache, die nicht Englisch ist
Länder mit der Nationalsprache Englisch
Länder mit einer wenig verbreiteten Nationalsprache
Länder mit einer Vielzahl von Nationalsprachen
Im Folgenden erfuhren wir, was passieren kann, wenn Studiengänge in unterschiedlichen Sprachen an den Universitäten angeboten werden und ausländische Studenten kommen.
Noch einmal spannender wurde es jedoch, als wir zu es Ländern kamen, in denen es, wie zum Beispiel in Südafrika, alleine 11 amtliche Sprachen gibt. In welcher wird gelehrt? Nach welchen Kriterien werden Entscheidungen getroffen.
Das Ausmaß solcher Entscheidungen war uns nicht bewusst und wir bedanken uns für den hoch interessanten Input!
Andreas Hettiger studierte Allgemeine Rhetorik, Deutsch (auch als Fremdsprache) und Geschichte. Nach seiner Promotion arbeitete er sechs Jahre lang für den Deutschen Akademischen Austauschdienst in Johannesburg (Südafrika) und Bonn. Im Jahr 2011 übernahm er die Leitung des Sprachenzentrums an der Technischen Universität Braunschweig, im Jahr 2012 absolvierte er die Ausbildung zum Interkulturellen Trainer bei interculture e.V. Im Jahr 2018 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Sprachenpolitik an deutschen Hochschulen. Im Verein Interculture Network e.V. trägt er zusammen mit Miriam Leitner den „Regionalhut Mitte/Nord“.